www.guitarquartet.ch
biographie biographie
repertoire repertoire
cds cds
konzertdaten konzertdaten
kritiken kritiken
news news
links links
  eos guitar quartet
kontakt kontakteos guitar quartet
downloads downloadseos guitar quartet
videos videoseos guitar quartet
gönnerverein gönnervereineos guitar quartet
fotogalerie fotogalerieeos guitar quartet
sitemap sitemapeos guitar quartet
home home eos guitar quartet

kritiken

Eos - das besondere Gitarrenquartett - Irène Maier - ZO/AvU 9.3.2005

09.03.2005    

Letztes Saisonkonzert des Konzertzirkels Egg mit aussergewöhnlicher Gitarrenmusik

Für das letzte Konzert der Saison hat der Konzertzirkel Egg am vergangenen Sonntagabend das Eos Guitar Quartet in die reformierte Kirche Egg eingeladen und sich damit einen weiteren Höhepunkt in seiner beliebten und erfolgreichen Konzertreihe gesichert.

 Die vier Gitarristen Marcel Ege, Martin Pirktl, David Sautter und Michael Winkler kennen sich seit ihrer Studienzeit und bilden seit über zwanzig Jahren das aussergewöhnliche Eos Guitar Quartet, wie der Name sagt, mit der Göttin der Morgenröte als Muse.


Verschiedene Stilrichtungen

 Aussergewöhnlich sind nicht nur die Zusammensetzung, die Virtuosität und Kreativität des Ensembles, sondern auch ihre Interpretationen. Ihre Programmgestaltung, in die sie auch Musik eines Exzentrikers und Crossover-Musikers wie Frank Zappa einfliessen lassen, ist mutig und macht neugierig.

 Der erste Teil des Konzertes am Sonntag war Frank Zappa und dessen Vorbild Igor Strawinsky gewidmet. Mit vier unbeschwerten Tänzen aus der Suite Nr. 1 und den vier Nummern aus dem Musikmärchen «Die Geschichte vom Soldaten» von Igor Strawinsky zeigten die vier Musiker auch ihr grosses Talent im Arrangieren. Die «L'Histoire du Soldat», ursprünglich für eine Wanderbühne gedacht, ist für ein zwar kleines, aber sehr unterschiedliches Instrumentarium komponiert. Diese vom Komponisten bewusst gewählten klanglichen Unterschiede in den Klang von vier Gitarren und einer «Wandergitarre» zu integrieren, ist wohl eine grosse Herausforderung, aber dem Eos Guitar Quartet aufs Eindrücklichste gelungen.


Stillsitzen fiel schwer

 Aus Anlass des zehnjährigen Todestages von Frank Zappa haben sich die vier Gitarristen, der Musik dieses umstrittenen, aber faszinierenden Rockmusikers gewidmet. Die fünf gespielten Stücke, zwar sehr unterschiedlich in ihrer Art, leben alle von einem stark akzentuierten Rhythmus.

 Das erste Stück, «Peaches en Ragalia», ist in der klassischen Liedform geschrieben und hat eine fast kitschig schöne Melodie, die sich vom schlagenden Rhythmus abhebt. In den andern vier Stücken sind es vor allem die mitreissenden Rhythmen, die begeisterten. Da werden die Saiten gestrichen, gezupft, geschlagen - das Stillsitzen fiel einem geradezu schwer.

 Mit Tänzen aus den Balletten «El amor brujo» und «El sombrero de tres picos» und der Oper «La vida breve» von Manuel de Falla begann der zweite Konzertteil. Die publikumswirksamen Tänze de Fallas verfehlen ihre Wirkung eigentlich nie, vor allem dann nicht, wenn sie so überzeugend, temperamentvoll und brillant wie vom Eos Guitar Quartet gespielt werden. In der wunderschönen Fassung des «Danza de la vida breve» fehlte selbst der Kastagnettenklang, nachgemacht mit den Fingern auf dem Gitarrenkorpus, nicht.


Vorschau auf den Sommer

 Zum Abschluss stellte Quartettmitglied Marcel Ege sein Stück «El Paseillo» vor. «El Paseillo» wird der prachtvolle Einzug der Reiter, Matadore, Toreros, Banderilleros und der Areneros vor einem Stierkampf genannt. Marcel Ege hat dieses Stück als Ouvertüre zur «El circulo magico» komponiert, das am nächsten Lucerne Sommer Festival mit der Flamencosängerin Carmen Linares und der Tanztruppe Flamenco en route zur Aufführung gelangen wird. Auf den Titel bezogen, hat er in seinem Musikstück Lieder aus «Canciones populares antiguas» von Federico Garcia Lorca miteingeflochten und verarbeitet.

 Die Musik selbst ist eine eindrucksvolle Zusammenfassung von verschiedenen Flamencorhythmen, koketten Dialogen und elegischen Melodien. Dass diese Musik vom Komponisten und seinen Kollegen mit Intensität und Hingabe meisterhaft gespielt wurde, versteht sich fast von selbst.

 Nach so viel Temperament, Feuer und Begeisterung verabschiedete sich das Eos Guitar Quartet mit dem wunderschönen, einer Nocturne ähnlichen Zwischenspiel aus «Carmen» von George Bizet, unheimlich zart und feinfühlig gespielt.

Irène Maier


::